Montag, 9. Mai 2011

Nada Yoga

Nada Yoga ist die uralte indische Wissenschaft über die Wirkung von Klang auf Körper, Geist und Seele.
Das Wort "Nada" kommt aud dem Sanskrit und wird allgemein mit "Klang", Fluss" oder "Schwingung" übersetzt.
Das Wort "Yoga" heißt "Einssein" in Verbindung mit dem Grundton des Seins zu kommen, im Einklang sein.
Im Nada Yoga nutzt man die Körper- und Atemübungen des Hatha Yoga um sich für die feineren Schwingungen zu öffnen.
In dieser Klangmystik geht man davon aus, dass die gesamte Schöpfung, das ganze Universum, Schwingung ist. (Das ist übrigens mittlerweile auch eine Erkenntnis der modernen Quantenphysik).
Belebte und unbelebte Materie ist durchdrungen von einem universellen Grundton, OM.
Yoga ist der Weg zur Ausgeglichenheit des Geistes. Der allgemeine Mensch lebt ständig in der Dualität von Annehmen und Verwerfen von angenehmen und unangenehmen Zuständen. Gerade heutzutage fällt es uns oft schwer abzuschalten und unsere ständig rotierenden Gedanken und Emotionen zur Ruhe zu bringen. Entweder lebt man in der Vergangenheit oder sorgt sich um die Zukunft...........
Klang aber ist immer nur im Hier und Jetzt.
Es gibt viele verschiedene Yoga Wege, für jeden Menschentyp ist etwas dabei. Für den auditven Typ ist sicherlich der Nada Yoga Weg eine einfache Möglichkeit wieder in Einklang mit der lebendigen Gegenwart des Seins zu kommen.
Nada Yoga ist eigentlich kein Weg den man aus Büchern oder Schriften lernen kann. Deshalb findet man auch kaum Texte über diese alte Wissenschaft. Von Anfang an war dies ein Weg der Selbsterfahrung, ein Weg des Lauschens. Die indische Raga Musik ist Grundlage für das Nada Yoga. Hier gilt die Stimme als das direkte Mittel um sich mittels des Klanges der eigenen Stimme in die Achtsamkeit zu bringen.
Instrumente wie die Rudra Vina, Sitar, Sarangi, Tanpura oder Harmonium sind ebenfalls wunderbare Hilfsmittel um den Geist zu fokusieren.
Der Klang hat verschiedene Ebenen, von der physikalisch hörbaren Ebene bis zur feinen inneren Schwingungsebene.
Jeder Ton, jedes Intervall, ist geboren aus dem einen Grundton der z.B. über die Tanpura stets präsent ist.
Mit der eigenen Stimme werden die Tiefen der einzelnen Töne ausgelotet. Jeder Ton ist wie ein kleiner Tempel und es gilt die Türe zu finden um in das Innnere hineinzufinden.
Musik ist Ausdruck unserer Emotionen, das was nicht in Worte gefasst werden kann, drückt sich über Gesang oder Instrumentalspiel aus. Im Nada Yoga werden unverarbeitete Emotionen, Wünsche und Sehnsüchte über die Ragas hervorgerufen um dann wieder zu ihrem gemeinsamen Grundton, zur Harmonie des Geistes zurückzufinden. Indische Musik wirkt aber auch tranceinduzierend. Klangtrance wirkt heilend, denn hier werden alle Konzepte fallengelassen. Musik in ihrer archaischen und  urprünglichen Bedeutung kann über Trancetanz und tiefes Musikerleben selbst erfahren werden.
Nada Yoga ist zwar eine indische Wissenschaft, doch basiert dieses Wissen auf universellen harmonikalen und geistigen Gesetzen.
Ich möchte hier keine Tradtion einfach nur kopieren, sondern mir geht es darum dieses alte Wissen, welches sicherlich auch schon unsere Vorfahren die Kelten hatten, wieder neu zu beleben.
Die Erkenntnis, dass alles schwingt, dass wir alle einen gemeinsamen Grundton haben, der uns Leben gibt ist und verloren gegangen. Wir haben uns so sehr von der Natur entfernt.
Jeder Baum, jedes Tier, jeder Mensch singt seinen Ton. Wie das Licht alle Farben enthält, so enthält ein Ton alle Töne. Dies wird deutlich druch die vielen verschiedenen Obertöne die von einer Saite der Tanpura erklingen.
Die Natur, der Wald, die Felsen, die Bäche und Pflanzen mit allen ihren Tönen, Düften und Farben, sind für mich der einfachste und direkteste Weg, um wieder mit dem Grundton des Seins in Resonanz zu kommen.
Zurück zur Natur! Deshalb gehe ich immer wieder bei meinen Seminaren mit den Teilnehmern an einen Bach um die Musik des Seins wieder neu zu erlauschen.

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